Messprinzip und Einsatzgebiete
Eine Schlauchwaage wird vorwiegend in und an Gebäuden eingesetzt, um differenzielle Setzungen eines Bauwerkes zu messen. Das System ist die erste Wahl, wenn keine Sichtverbindung zwischen den Messstellen besteht. Das Verfahren der hydrostatischen Höhenbestimmung erlaubt die gleichzeitige Beobachtung relativer Höhenbewegungen zwischen einer Vielzahl von Punkten.
Die Arbeitsweise eines Schlauchwaagen-Systems beruht auf dem Prinzip der kommunizierenden Röhren, wonach der sich in Ruhe befindliche Flüssigkeitsspiegel in den durch Schlauchleitungen verbundenen Messgefässen einen waagrechten Horizont bilden. Eine Änderung der Höhenlage eines Gefässes bewirkt somit eine Änderung des Flüssigkeitspegels, welcher mittels einem hochempfindlichen Drucksensor gemessen und in eine Höhenänderug umgerechnet wird.
Genauigkeit und Fehlereinflüsse
Hydrostatische Schlauchwaagensysteme sind äusserst präzise Messinstrumente, die Genauigkeiten im Submillimeterbereich ermöglichen, was sie für zahlreiche Anwendungen besonders wertvoll macht.
Die grössten Einflüsse auf die Genauigkeit dieser Systeme sind vielfältig und umfassen vor allem Temperaturunterschiede, die zu Ausdehnungen oder Zusammenziehungen des Schlauchs führen können, was die Messwerte leicht verfälschen kann. Auch Luftblasen im Schlauch können die Messgenauigkeit erheblich beeinträchtigen, da sie das hydrostatische Gleichgewicht stören. Des Weiteren können Schmutzpartikel im Wasser oder im Schlauch die präzisen Messungen stören. Schliesslich spielen die exakte Kalibrierung und die sorgfältige Handhabung des Schlauchwaagensystems eine entscheidende Rolle, um die höchstmögliche Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
Referenzprojekte Schlauchwaage
Neubau S21 Berlin Hauptbahnhof
Berlin, Deutschland
Automatische Brücken-, Gebäude- und Tunnelüberwachung mit geodätischen und geotechnischen Sensoren
Umbau Hotel Palace, Luzern
Luzern, Schweiz
Automatische Höhenüberwachungen mit Schlauchwaagen und Tachymeter